Holz ist ein Baustoff, der sich seit Jahrtausenden bewährt hat. Mit immer neuen Ver- und Bearbeitungsmöglichkeiten kann Holz immer flexibler und vielfältiger eingesetzt werden. Vom Massivholz bis hin zur Vertäfelung: Holzwände und Holzverkleidungen sind Trend. Und das nicht nur allein deshalb, weil Holz einfach gut aussieht. Holz als Baustoff weist auch aus ökologischer Perspektive Vorteile auf. Lassen Sie sich von unserer Seite über Holz in der Wandgestaltung inspirieren und informieren.
Holz für die Konstruktion und als Ausstattungsmaterial
Zunächst lässt sich festhalten, dass es eine Unterscheidung zwischen Holz als Konstruktionswerkstoff und Holz als Ausstattungsmaterial gibt. Grundsätzlich geht es hier um die Unterscheidung, ob Holz in der Konstruktion eingesetzt wird und somit eine tragende Rolle spielt, oder ob Holz nur der optischen und oberflächlichen Gestaltung dient.
Als Konstruktionswerkstoff wird Holz beim Hausbau zum Beispiel eingesetzt, wenn Holzhäuser gebaut werden, wenn Holzständerwände errichtet werden, wenn Holztüren angefertigt werden (Vollholz oder aus Holzwerkstoffen wie z.B. Spanholz), wenn Treppengeländer oder ganze Treppen aus Holz bestehen und so weiter.
Als Ausstattungsmaterial wird Holz dann verwendet, wenn Parkettböden, Dielenböden, Holzvertäfelungen oder sonstige Holzverkleidungen im Wohnbereich eingesetzt werden. Beispiele für Holz als Ausstattungsmaterial an der Wand stellen wir Ihnen auf dieser Seite vor. Denn Holvertäfelung ist heute mehr als nur der rustikale (Nicht-)Charme der Holzdecken und Holzwände der 70er Jahre.
Von Landhaus über Retro bis hin zu Industrial: Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie vielfältige Möglichkeiten, die Holz an der Wand bietet. Außerdem stellen wir Alternativen und Wissenswertes für Holz in speziellen Räumen wie Küche oder Bad vor. Wir wünschen viel Vergnügen!
Holzverkleidung an und unter der Decke
Was Holzgebälk an der Decke angeht so lässt sich unterscheiden, ob es sich um tatsächlich tragende Holzbalken handelt, oder eben nur Zierbalken oder Scheinbalken zu sehen sind. Auf unserem ersten Beispielbild sind massiv wirkende Holzelemente zu sehen, die allerdings nicht zur Gebälkkonstruktion des Raums gehören. Vielmehr wurde die Decke an ausgewählten Stellen abgehängt. Hinter diesen mit Paneelen verkleideten Scheinbalken können Kabel und Installationen verschwinden, die Holzelemente bieten Platz für Downlights.
Scheinbalken und Zierbalken gibt es in verschiedenen Ausführungen für alle, die sich Holzgebälk oder größere Holzelemente an Decke und Wänden wünschen, aber eben leider nicht im Fachwerkhaus wohnen.
Wussten Sie übrigens: Studien zufolge steigt die Lebensqualität in Räumen, die mit Holz verkleidet sind. Auch in Schulen wirkt sich Holz positiv auf das Lernklima aus.
Holzvertäfelung hat keinen besonders guten Ruf. Holzvertäfelte Wände erinnern uns an muffige Kabuffs unserer Großeltern. Dabei können Wände mit Holzverkleidung wirklich gut aussehen – wie unser Beispiel zeigt.
Bei dieser Gestaltungsidee wurde nicht der komplette Raum mit Holz verkleidet, sondern nur die Dachschräge. Zudem wurden, sozusagen als Gegenprogramm zum Holzkonzept an der Schräge, die bestehenden Balken weiß gestrichen. Aus dieser Kombination aus Holzverkleidung und weißen Akzenten ergibt sich besonders im Schlafbereich in angenehmes und entspannendes Gesamtbild.
Wände mit Holzverkleidung – komplett oder teilweise
Ob eine Wand komplett oder nur teilweise mit Holz verkleidet wird, hängt nicht zuletzt von der Funktion ab, die das Holz erfüllt. Wenn es sich um rein optische Aspekte handelt, richtet sich die Gestaltung der Wände nach dem persönlichen Geschmack. Holz kann als Wandverkleidung aber auch praktischen Nutzen haben, etwa wenn die Holzverkleidung als Dämmung genutzt wird.
Wer eine klassische Holzvertäfelung wünscht, hat natürlich auch hier vielfältige Möglichkeiten. Traditionell wurde die Holzvertäfelung, im Beispiel gezeigt als Kassettentäfelung, bereits ab dem Mittelalter zur Wärmedämmung genutzt. Holzvertäfelungen sind auch in dieser Hinsicht heute noch praktisch. Außerdem können sie als Schallschutz und Verkleidung für Kabel und unschöne Leitungen genutzt werden.
Um eine Wandvertäfelung aus Holz in den Raum zu integrieren, gibt es diverse Möglichkeiten, die natürlich nicht zuletzt vom handwerklichen Können und den finanziellen Mitteln abhängen. Generell gilt: Je großflächiger die einzelnen Holzelemente sind, desto teurer ist die Holzvertäfelung. Eine mit vielen einzelnen Brettern verkleidete Wand ist billiger als eine Wand, die aus wenigeren, großen Holzelementen besteht.
Traditionell kommen Holzvertäfelungen mit Hilfe einer Unterkonstruktion aus Latten an die Wand, die als Träger und Fundament für die verwendeten Holzplatten, Bretter oder Leisten fungieren.
Auch diesem Beispiel liegt der Vertäfelung eine Unterkonstruktion zugrunde. Bretter mit Nut und Feder werden mit Hilfe eines Unterbaus aus Latten an die Wand gebracht. Der komplett holzverkleidete Raum kommt im skandinavischen Stil daher. Die Täfelung ist hier mit nebeneinander angeordneten Holzbrettern eher einfach gehalten. Während die typischen holzverkleideten Räume der 70er Jahre in diesem Stil eher dunkel anmuteten, ist es heute modern, auf helles Holz zu setzen. Oft ist dabei Kiefer das Holz der Wahl. Ein mit Kiefernholz verkleideter Raum kann durch die passende Einrichtung (z.B. mit weißen Möbeln) und einer geradlinig-modernen Gestaltung zum wohnlichen Ausnahmeprojekt werden.
Während komplett holzvertäfelte Wände bis vor einiger Zeit nicht nur luxuriös aussahen, sondern auch einen luxuriösen Geldbeutel erforderten, gibt es mittlerweile kostengünstige Möglichkeiten, Wände im kompletten Holzlook erstrahlen zu lassen. Zum Beispiel mit Wandpaneelen, die es in verschiedenen Größen und Ausführungen gibt. Einige Platten sind zudem bis zu einem gewissen Grad isolierend was Temperatur und Schall angeht. Je nach Designidee können die Wände komplett oder teilweise mit den Paneelen gestaltet werden.
Die Paneelen bestehen nicht aus Vollholz sondern aus gepressten Holzfasern: Es handelt sich um Spanholzplatten mit einer beschichteten Oberfläche, die ähnlich wie Laminat verlegt bzw. angeklebt werden können. Dabei kann zwischen fugenloser Verlegung und Fugenoptik unterschieden werden. Ob die Platten mit oder ohne Fugen verlegt werden, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Die beschichteten MDF-Platten sind in verschiedenen Designs erhältlich.
Um einen Raum optisch aufzuwerten, kann die Holzvertäfelung halbhoch angebracht werden. Auch hier funktioniert die Montage am besten mit einer Unterkonstruktion. Die Paneelen können senkrecht (wie im oberen Beispiel) oder waagerecht (wie im unteren Beispiel) angebracht werden.
Auch dieses Beispiel zeigt eine halbhohe Wandgestaltung mit Holzplatten. Die Konstruktion wurde aber auf den Bereich des Kopfendes des Bettes beschränkt. Das Bett wird durch das individuelle Holzdesign an der Wand optisch kreativ und gemütlich eingerahmt. Für ein positives Schlaferlebnis sollten Sie auf eine schadstoffarme Behandlung der Bretter achten (zum Beispiel mit Öl statt Lack behandeln).
Zwischenwände aus Holz bauen – Ständerwand mit OSB-Platten
Vielseitig einsetzbar sind Grobspanplatten, auch OSB-Platten genannt. OSB bedeutet eigentlich oriented strand board, was auf Deutsch so viel heißt wie Platte mit ausgerichteten Fasern.
Im Grunde genommen sind OSB-Platten also Spanplatten, die aus gröberen, längeren Spänen gepresst werden, die zudem in einer festgelegten Ausrichtung angeordnet werden. Die Bestandteile von normalen Spanplatten sind kleiner und sind in den Platten in ungeordneter Streuung gepresst.
Grobspanplatten werden auch als sichtbarer Baustoff immer beliebter. Das heißt, sie dienen nicht nur als Grundlage für eine tapezierte, verputzte oder anderweitig gestaltete Wand, sondern bleiben sichtbar und werden in das Gesamtkonzept des Zimmers integriert.
Spanplatten haben keinen guten Ruf, was ihre Schadstoffbelastung angeht. Ihre Herstellung basiert auf dem Verkleben der einzelnen Holzspäne, dazu wird Formaldehyd als Bindemittel verwendet. Achten Sie deshalb auf die Schadstoffemission.
► Die Emissionsklasse sollte höchstens E1 sein, OBS-Platten mit Klasse E2 sollten für den Innenausbau nicht verwendet werden und sind in Deutschland zudem nicht zulässig. Fragen Sie im Holzhandel nach näheren Details.
Unabhängig von ihrer Emissionsklasse gibt es OSB-Platten in verschiedenen Klassen ihre Feuchtigkeitsbeständigkeit betreffend. Diese Klasse ist relevant dafür, wo und wie die Platten eingesetzt werden sollen. Hier gilt:
► OSB/1: für den Innenausbau (einschließlich Möbel) zur Verwendung im Trockenbereich
► OSB/2: für tragende Zwecke zur Verwendung im Trockenbereich
► OSB/3: für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich
► OSB/4: hochbelastbare Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich
Holz im Bad – Was ist bei Holzverkleidungen im Badezimmer zu beachten?
Besonders im Badezimmer wird Holz mehr und mehr zum beliebten Baustoff. Das moderne Bad entwickelt sich weg vom Image des gefliesten Langweiler-Bades. Stattdessen werden Bäder zur persönlichen Wohlfühloase. Wohnlichkeit und Ambiente stehen an vorderer Stelle. Da darf Holz natürlich nicht fehlen.
Wenn Sie Holz an den Wänden des Badezimmers verarbeiten möchten, sollten Sie beim Einsatz von Massivholz auf folgende Dinge achten:
► Entsprechende Holzsorten verwenden, im Badezimmer empfehlen sich Tropenhölzer bzw. als heimische Holzsorten Buche, Esche, Kiefer oder Ahorn
► Holz im Badezimmer kann in regelmäßigen Abständen geölt oder gewachst werden
► Holz sollte keinen permanenten Wasserkontakt haben, je nach vorheriger Behandlung stellt Spritzwasser aber kein Problem dar, wenn es bald wieder abgetrocknet wird
► für genug Belüftung sorgen
► nicht das komplette Bad mit Holz gestalten, stattdessen einzelne Bereiche hervorheben
Neben Massivholz gibt es außerdem andere Holzwerkstoffe. Wer Spanplatten im Bad verbauen möchte, sollte sich vorher über ihre Eignung für Feuchträume schlau machen. Spanplatten können sehr schnell aufquellen und brüchig werden. Als bessere Variante eignet sich im Badezimmer Sperrholz. Im Gegensatz zu Spanplatten besteht Sperrholz nicht aus gepressten Holzspänen, sonder aus verleimten, dünnen Holzschichten.
Alternative zu Holz im Badezimmer – Fliesen in Holzoptik
Als praktische Alternative zu echtem Holz im Badezimmer gibt es aktuell ein Trendprodukt: Fliesen in Holzoptik. Diese Fliesen gibt es als Bodenfliesen, aber auch als Wandfliesen in Holzoptik. Die „Holzfliesen“ haben den Vorteil, dass sie aussehen wie Holz und somit die Gemütlichkeit und Natürlichkeit von Holz an die Wand bringen, andererseits aber die Robustheit von Fliesen besitzen, also nicht durch den Kontakt mit Wasser aufquellen oder sich verfärben.
Durch ihre Herstellungsart können die Holzfliesen in verschiedenen Designs, Farben oder Oberflächenstrukturen produziert werden. Auch die Formate der Fliesen können variieren, sind aber tendenziell dem Format von Brettern oder Holzleisten nachempfunden.
Holz in der Küche – Vinyl als Alternative
Eine weitere Alternative zur Holzverkleidung von Wänden ist der Einsatz von Vinyl-Dekor. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese eignen sich ebenfalls besonders im Badezimmer oder der Küche, wo eine erhöhte Luftfeuchtigkeit dem Holz zu schaffen macht.
► dünne Klebefolie in Holzoptik, die auf glatten Flächen aufgeklebt werden kann.
► Wandbeläge aus Vinyl, die nicht nur wie Holz aussehen, sondern auch über eine strukturierte Oberfläche verfügen und so den Eindruck von echtem Holz noch stärker erscheinen lassen
► festere Vinylplanken in Holzoptik, die sowohl am Boden als auch an der Wand eine gute Figur machen
Um die Wand im Holzlook zu verkleiden, können diese verschiedenen Elemente eingesetzt werden. Sie eignen sich am besten, um kleinere Flächen aufzuwerten, z.B. als Alternative zum Fliesenspiegel in der Küche. Um Vinyl-Bretter und Wandbeläge an die Wand zu bringen, ist allerdings eine sorgfältige Be- und Verarbeitung sowie der richtige Klebstoff nötig. Lassen Sie sich dazu im Fachgeschäft beraten!
Deko-Highlights mit Holz – Wände mit Holz dekorieren, gestalten & aufwerten
Holz muss nicht unbedingt aus praktischen Zwecken an die Wand. Es muss nicht als Dämmung oder kompletter Wandbelag eingesetzt werden. Stattdessen kann Holz an der Wand auch als Dekoration und ausgefallenes Gestaltungselement Akzente setzen.
Nicht praktisch, aber cool! Der Raumtrenner aus einzelnen Latten wird zum Blickfang im offenen Wohn-Essbereich. Obwohl sie weder gegen Schall noch Kälte einen Schutz bietet, ist die Lattenkonstruktion ein Highlight in Sachen Holzwand. Als alternative und eher verspielte Gestaltungsmöglichkeit gibt es Birkenstämme, die wie ein Wand ins Zimmer kommen können.
Um die Latten zu befestigen gibt es mehrere Möglichkeiten, die nicht zuletzt vom Material und der Beschaffenheit von Boden und Decke abhängen. Je höher und breiter die Latten bzw. Stämme sind, desto wichtiger ist eine solide Befestigung. In den meisten Fällen ist es unumgänglich, Decke und Boden dazu anzubohren. Tutorials und Erfahrungsberichte dazu finden sich im Netz.
Ein Hingucker im Raum ist Holz in jedem Fall. In diesem Fall als Kaminholz. Geschichtetes Kaminholz ist nicht nur dazu da, um nach und nach im Ofen zu lodern, sondern erfreut oft auch die Augen aller Ordnungsliebenden. Die spezielle Struktur von Holzstapeln kann im richtigen Ambiente äußerst dekorativ wirken.
Ob in Nischen, in speziellen Körben oder sogar hinter Glas: Werden Sie kreativ, lassen Sie sich von Netzideen inspirieren und setzen Sie das Kaminholz kreativ an der Wand entlang in Szene. Übrigens: Ob Sie einen Kamin haben oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle.
Holz kann auch konventionell (und doch unkonventionell) an die Wand kommen. Nämlich als Regal. Dabei kann der Fokus aber durchaus auf Holz als Werkstoff liegen. Regale in Form von dicken Balken und Trägern, gemaserten Brettern oder unbehandelten Elementen dienen nicht nur als Ablage im klassischen Sinn, sie stellen gleichzeitig ganze besonderen Wandelemente dar.
Wichtig ist dabei, dass die Wandmontage zuverlässig hält. Niemand will einen dicken Regalbalken auf seinem Kopf wiederfinden. Die Art der Montage hängt vom Typ des Regals bzw. Wandelements ab. Hier gibt es beispielsweise Möglichkeiten zur verdeckten Montage oder aber die Kombination mit sichtbaren Regalträgern.