Graue Wände sind alles andere als trist. Die Shades of Grey an der Wand wirken luxuriös und edel. In der richtigen Kombination erstrahlen graue Wände in einem vornehmen Glanz. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie unsere Wandtrends zum Thema „Grau“!
Wie graue Wände im Wohnbereich, im Schlafzimmer und im restlichen Haus eine wohnliche Atmosphäre erzeugen können, verraten wir Ihnen hier. Fest steht: Eine graue Maus ist diese Gestaltungsidee auf keinen Fall.
Als Fans der grauen Farbe müssen Sie natürlich diesen Klassiker der Filmgeschichte kennen. Nämlich die berühmte Szene aus Loriots „Ödipussi“, in der es um nichts anderes geht als um die Faszination verschiedener Grautöne. Wunderschöne Farben wie „Mausgrau, Staubgrau, Aschgrau, Steingrau, Bleigrau, Zementgrau“ werden hier vom Farbberater dem Ehepaar Mälzer in Sachen Wohnungseinrichtung vorgeschlagen. Zusätzlich dazu kommen „eine Art Braungrau — mit Grün — ein Braungrüngrau“ und ein „grünlich blaues Rot-Braun-Grau“ ins Spiel. Da soll sich noch ein Mensch entscheiden können. Die Auswahl an verzückenden Grautönen ist einfach zu groß. Ein Klassiker!
Fest steht: Was bei Loriot ziemlich lustig ist, ist gar nicht mal so weit hergeholt. Denn Grau ist nie gleich Grau. Es kann Ihnen also durchaus passieren, dass Ihnen gleich ein Braungrüngrau oder ein Rotbraungrau über den Weg läuft. Wir erklären auch, warum.
Eigentlich handelt es sich bei Grau um eine unbunte Farbe. Grau ist eine Mischung aus Schwarz und Weiß, die ebenso als unbunte Farben gelten. Unbunt sind Schwarz und Weiß deshalb, weil sie keinerlei Sättigung aufweisen. Das heißt, sie besitzen keinen Farbwert – im Gegensatz zu bunten Farben wie etwa Rot, Blau oder Violett (als Mischfarbe aus Rot und Blau). Schwarz ist die dunkelste Farbe ohne Sättigung. Weiß ist die hellste Farbe ohne Sättigung. Grautöne sind in der Theorie alle Farben, die auf eine Mischung aus Schwarz und Weiß zurückgehen. Hier liegt die Betonung auf „in der Theorie“. Denn in der Praxis, das heißt in Form von Wandfarben, Lacken, Fliesen, Textilien etc., gibt es kaum eine Farbe, die wirklich ungesättigt ist. Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass der eine Grauton eher eine Blaustich hat, während der nächste eher zum Grünen tendiert und so weiter.
Grau ist nicht gleich Grau – Das ist so, weil…
Als Grauton werden oft Nuancen von Farben wahrgenommen, die sich zwar in Richtung „ungesättigt“ bewegen, aber in Wirklichkeit nicht komplett ohne Sättigung sind. Ein Blauton mit sehr wenig Sättigung erscheint uns zwar eher Grau, er besitzt aber immer noch einen gewissen Blauanteil. Ebenso ein Rotton mit wenig Sättigung. Oder eben ein Grünton mit wenig Sättigung. Auf dem Beispielbild wird dies veranschaulicht. Was wir im mittleren Bereich des Spektrums bereits als Grau wahrnehmen, hat immer noch eine gewisse Sättigung. Ungesättigt, und damit komplett ohne Farbstich, ist nur der Bereich am äußeren linken Rand. Das heißt also, Loriots Braungrau oder Rotgrau sind gar nicht mal so abwegig.
Den passenden Grauton zur Einrichtung finden
Wer sich also für eine graue Wand in der Wohnung entscheidet, kann auf verschiedene Faktoren achten. Zum Einen ist dies, wie gesagt, der Farbstich bzw. die Sättigung des Grautons. Andererseits können Sie natürlich die Helligkeit des Grautons variieren.
Wie auf diesem Beispielbild zu sehen, ist die Wand in einem dunklen Grau gestaltet. Sofalandschaft und Teppich sind zwar auch grau, werden aber jeweils eine Stufe heller. Dies hat den Vorteil, dass das Gesamtbild nicht zu kontrastreich wirkt, sondern vielmehr durch fließende Übergänge harmonisch bleibt. So können verschiedene Graustufen stilvoll kombiniert werden.
Dunkelgraue Wände? Am besten in großen Räumen.
Eine dunkelgraue Wand wirkt zwar stilvoll, sollte aber nur in Räumen zum Einsatz kommen, die groß genug sind. In kleinen Räumen tragen sehr dunkle Wände schnell dazu bei, dass der Raum erdrückt. Achten Sie bei dunklen Wänden deshalb immer darauf, dass Sie einen helleren Ausgleich finden. Das kann zum Beispiel eine große Fensterfront sein, helle Möbelstücke oder helle Dekoration.
Übrigens zeigt dieses Beispielbild einen Grauton, der leicht ins Rötliche geht. Wenn Sie also planen, weitere graue Möbelstücke oder Dekorationartikel mit dieser Wand zu kombinieren, vergleichen Sie die beiden Grautöne vor Ort miteinander. Was im Geschäft oder dem Internet noch passend wirkt, sieht an Ort und Stelle vielleicht schon wieder ganz anders aus.
Tipp: Fordern Sie sich Produktproben und Musterstücke an, um Grau mit Grau am besten vergleichen zu können.
Wird eine Wand grau gestrichen, können Sie den Grauton oft im Möbelhaus mischen lassen oder sich im Fachgeschäft über das Mischungsverhältnis informieren lassen. So können Sie bereits vor dem Streichen beeinflussen, in welche Richtung sich Ihr persönlicher Grauton bewegt.
Anderes Material: So kommt Grau auch an die Wand
Wer graue Wände bevorzugt und gleichzeitig den Industrial-Look liebt, kann mit Beton an den Wänden für Stimmung sorgen. Und das ist gar nicht so schwer, wie es aussieht. Betonplatten können nachträglich montiert werden. Es muss also kein neues Haus gebaut werden, nur weil Sie gerne Betonplatten an den Wänden hätten. Die nachträglich montierten Betonplatten sind dabei relativ dünn und können entweder verklebt, angeschraubt oder hängend befestigt werden.
Beton ist vielfältig und liegt im Trend. Auch hier gibt es verschiedene Grautöne.
Natürlich ist auch ein Massivbau mit Beton möglich. Die Farbe bzw. der Grauton des Betons ergibt sich dabei durch die Zusammensetzung und die Oberflächenbehandlung des Materials.
Tipp: Beton-Optik kommt auch mit der entsprechenden Effektfarbe an die Wand. So können Sie auf Umbauen oder Neu-Bauen durchaus verzichten und bringen trotzdem den gewünschten Effekt in die Wohnung.
Und jetzt was ganz anderes: Tapete statt Beton
Ganz was anderes als die industrielle Betonwand ist die traditionelle Tapetenwand. Und damit meinen wir nicht altbackene und uncoole Raufasertapeten der 80er Jahre. Vielmehr bewegt sich der aktuelle Tapetentrend hin zu stilvollen, teils ausgefallenen und mutigen Mustern und Motiven. Und die gibt es natürlich auch in Grau. Unser Beispiel zeigt eine Streifentapete, die durch ihre Schlichtheit besticht und dennoch ins Auge fällt. Passend dazu die gibt es die grauen Möbel und die Bilderrahmen, die das Gesamtbild auflockern.
Übrigens gilt auch hier: Achten Sie bei der Tapete auf den genauen Grauton. Verlassen Sie sich nicht allein darauf, was Sie im Geschäft sehen, sondern nehmen Sie ein Musterstück der Tapete mit nach Hause. Sollten Sie sich für die Tapete entscheiden, bewahren Sie ebenfalls ein Muster auf. So können Sie beim Möbelkauf mit dem Musterstück ausgestattet, direkt im Geschäft vergleichen, ob die Farbe von Couch, Teppich und Co. zum Grau der Tapete passt.
Vom Papier wandern wir zum Steinzeug: genau genommen zu grauen Fliesen. Die gibt es mittlerweile in unzähligen Formen und Farbnuancen: ob als klassisches Mosaik oder flächiges Muster, als großformatige Rechtecke oder in Natursteinoptik.
Graue Fliesen können an Wänden und an Böden ein harmonisches Gesamtbild erzeugen. Dabei zeigt sich, dass Grau-in-Grau nicht gleichzusetzen ist mit trist und langweilig. Auf unserem Bildbeispiel, das ein Badezimmer mit grauen Fliesen zeigt, wurden mehrere Muster und Grautöne (von Weiß bis hin zu Anthrazit) miteinander kombiniert.
Muster kombinieren: Einfach innerhalb einer Farbfamilie bleiben und los geht’s.
Muster kombinieren? Alles gar kein Problem. Bleiben Sie einfach in einer Farbfamilie. Wichtig ist, dass die gemusterten Bereiche klar voneinander getrennt sind. Die Musterfliesen im traditionellen Stil finden sich an und über der Badewanne. Hinter der Toilette kommen Fliesen mit einem modernen Karo-Muster zum Einsatz. Aufgelockert wird das Gesamtbild durch die ungemusterten Fliesen an Wand und Boden. Farbakzente kommen durch die violetten Deko-Elemente in den Raum.
Was die Wandgestaltung im Badezimmer angeht, so können sowohl Fliesen an der Wand für die gewünschten Grautöne sorgen. Graue Farbe kann aber auch mittels spezieller feuchtraumgeeigneter Wandfarbe ins Bad kommen. Graue Bäder wirken stilvoll und zeitlos. In Sachen Fliesen geht der Trend auf dem Badezimmerboden und an der Badezimmerwand hin zu großen, rechteckigen Fliesen.
Das ist der Mustermix: Der sogenannte Mustermix ist nicht nur in Sachen Kleidung modern, sondern auch in der Inneneinrichtung absolut angesagt. Achten Sie darauf, dass bei einem Mustermix an der Wand die restliche Dekoration des Raumes eher geradlinig ausfällt. Kombinieren Sie außerdem nicht unbedingt nur kleine Muster miteinander. Achten Sie darauf, größere und ruhigere Flächen zu schaffen, damit das Gesamtbild nicht zu durcheinander und überfordernd wirkt.
Um graue Wände aufzulockern gibt es viele Möglichkeiten.
Graue Wände müssen nicht zwingend flächig eingefärbt werden. Interessanter kann das Gesamtbild werden, wenn die Wand in mehrere Farb- und Oberflächenbereiche aufgeteilt wird. Wände tragen so ihren Teil dazu bei, dass der Raum optisch aufgewertet wird und dynamischer wirkt.
Im Schlafzimmer kann eine Zimmerwand mit Nische, die beispielsweise mit Hilfe von Gipskartonplatten gebaut wird, nicht nur optisch ansprechen, sondern auch Leitungen und Kabel dahinter verschwinden lassen.
Gleichzeitig bietet die Nische die Möglichkeit, die Wände farblich aufzuteilen. Hinter dem Bett befindet sich ein dunkelgrauer Bereich, der den Schlafzplatz gemütlicher wirken lässt. Nach oben ist die Wand hell gestaltet. Das lässt den Raum höher und offener erscheinen.
Umgekehrt funktioniert dieses Prinzip: Die graue Wandfläche wird durch eine weiße Nische in der Mitte aufgetrennt. Die helle und beleuchtete Nische bietet Platz für Dinge und Dekoration, die Sie in Szene setzen wollen.
Natürlich sind eine optische Teilung der Wand und die damit verbundenen Effekte auch ohne Nische und Ständerwand möglich. Einfach die Bereiche der Wand mit Kreppband abkleben und in unterschiedlichen Farben bzw. Grautönen streichen.
Anstatt Nischen zu bauen, können Sie der Wand natürlich auch Elemente hinzufügen. Dabei sind Ihrere Phantasie und Ihren Ideen keine Grenzen gesetzt. Ob Designerlampe, Bilderrahmen, Wandtattoos, Regale oder andere Objekte: Je nach gewählter Dekoration und Farbe, ergeben sich individuelle Akzente an der grauen Wand.
Unsere Ideen zeigen eine ausgefallene Lampe über dem Bett. Die runde Form der Lampe fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Dabei ist die Lampe nicht komplett weiß, sondern bringt einen elfenbeinfarbenen Akzent an die graue Wand.
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Auch Wandtattoos bieten vielfältige Ideen für die Wandgestaltung. Wo es eine dunkelgraue Wand gibt, können hellere Motive die dunkle Fläche auflockern.
Tipp: Wem der Kontrast zwischen Weiß und Dunkelgrau zu groß ist, kann statt Weiß auch einen helleren Grauton wählen.
Und zu guter Letzt: Grau als dezente Grundlage für eine bunte Wohnung
Grau und bunt schließen sich nicht aus. Vielmehr kann ein ausgewählter Grauton auch die Grundlage für eine bunte Wohnungsgestaltung sein.
Graue Wände vereinen diese beiden Vorteile: Einerseits bringt ein ansprechendes Grau Ruhe an die Wand. Eine graue Fläche wirkt, im Gegensatz zu weißen Wänden, nicht leer und kahl. Trotzdem bleibt Grau als ungesättigte Farbe tendenziell neutral. Deshalb bieten graue Wandflächen eine gute Grundlage für eine farbige Gestaltung des restlichen Raums.
Wände grau streichen? Farben gibt es hier.